Frühzeitiges Erkennen verbessert gerade bei bösartigen Tumoren die Erfolgsaussichten einer Behandlung maßgeblich. Aber auch bei vielen nicht bösartigen Erkrankungen, kann durch eine frühzeitige Diagnose eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Vielen, oft irreversiblen chronische Schädigungen kann dann vorgebeugt werden. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen jährlich eine Vorsorgeuntersuchung bei Männern. Diese beinhaltet die Messung des Blutdrucks, die rektale Tastuntersuchung, die Inspektion der Haut, die Untersuchung des äußeren Genitales sowie den Test auf okkultes Blut im Stuhl ab dem 45. Lebensjahr. Zur weiteren Abklärung bei bestimmten Symptomen oder Befunden können weitere Untersuchungen durch Ultraschall, Röntgen (konventionell, CT , MRT, Szintigraphie) oder Urin und Blutuntersuchungen sowie Biopsien notwendig sein.
Die Vorsorgeuntersuchung umfasst vier wichtige Bestandteile
1. Anamnese
Ausführliches Gespräch über etwaige Beschwerden: wie z.B. Beschwerden beim Wasser lassen, Abschwächung des Harnstrahls, häufiges Wasser lassen, Schmerzen beim Wasser lassen, nächtliches Wasser lassen, Blut im Urin etc.. Wenn Auffälligkeiten bestehen kann eine gezielte weitere Abklärung erfolgen.
2. Körperliche Untersuchung
Eine Inspektion und Tastuntersuchung des äußeren Genitales und der Nierenlager sowie die Untersuchung der Prostata. Die Untersuchung der Prostata ist eine kurze und nicht schmerzhafte Untersuchung, bei der die Prostata über den Mastdarm abgetastet wird, um Veränderungen in ihrer Konsistenz (weich, hart oder höckrig) und ihrer Größe festzustellen.
3. Sonographie
Urologische Sonographie umfasst den Ultraschall der Harnblase, der Niere, der Hoden und der Prostata. Die Prostata ist aufgrund ihrer Lage besonders gut vom Enddarm aus, durch einen so genannten transrektalen Ultraschall (TRUS) beurteilbar. Durch Ultraschall Untersuchungen lassen sich viele typische urologische Krankheitsbilder, schon in einem frühen Stadium erkennen. Der transrektale Ultraschall ermöglicht eine relativ exakte Bestimmung der Größe der Prostata, auffällige Areale, die eventuell auf einen Prostatakrebs hinweisen, können festgestellt werden und im Bedarfsfall kann eine Gewebeentnahme gezielt und genau durchgeführt werden.
4. Beratung
Die Anamnese, die körperliche Untersuchung, der Befund der Ultraschalluntersuchung und bestimmte Veränderungen in den Laboruntersuchungen können wichtige Hinweise für verschiedene Erkrankungen des Urogenitaltraktes geben. Anhand des persönlichen Risikoprofils erfolgt die Beratung für die weitere Vorsorge oder die Empfehlung zur weiteren Abklärung oder Therapie.